Ganz egal wie das Leben in all den Jahrhunderten auch war, gefeiert wurde in Kückelheim und Arpe immer. Zu jeder Jahreszeit, am Morgen, am Mittag, ab Abend und in der Nacht: Neujahrssingen im Winter, Würste sammeln im Frühjahr, Schützenfeste „nachfeiern“ im Sommer, Waldfest, Erntedankfest oder einfach mal so am Sonntag „hängen bleiben“. Das ist auch heute noch so, wobei sich so mancher Brauch im Laufe der Jahre geändert oder einen anderen Namen bekommen hat. So wurde aus dem Frühschoppen ein Dämmerschoppen und aus der Schützenfest-Nachfeier sogar ein eigenes Schützenfest. Denn irgendwann hatten die Kückelheimer und Arper keine Lust mehr immer die weiten Fußmärsche nach Berghausen, Bracht oder Cobbenrode zu machen, um Schützenfest zu feiern. Und so beschlossen zwölf der wackeren Recken aus dem Arpetal am 12. April 1969 einen eigenen Schützenverein zu gründen, dessen Jubiläum wir nun feiern.
Wie die Geschichte zeigt, ist die Gründung eines Schützenvereins in Kückelheim eine logische Folge der zeitlichen Entwicklung. Wie man durch diesen schnellen und übersichtlichen Geschichtslehrgang erfahren durfte, handelt es sich bei der Gegend rund um Kückelheim um ein wirklich geschichtsträchtiges, wichtiges Fleckchen Erde. Und dazu besiedelt mit einem, zu Recht, stolzen Germanenstamm, der nah bei der Fichte wohnt und mit allen Wassern gewaschen ist. Kurz und gut: die Gründung eines Schützenvereins vor 50 Jahren war mehr als überfällig, um der geschichtlichen Bedeutung von Kückelheim einigermaßen gerecht zu werden. Sind es schließlich doch Nachfahren der sich gegen Kaiser Karl zu Wehr gesetzten Sachsenbrüder, die den Verein gründeten. Wobei hier darauf hinzuweisen ist, dass sich die Sauerländer Abzweige der Sachsen sprachlich schnell von dem doch recht unverständlichen Dialekt des Hauptstammes entfernten und mit dem Sauerländer Platt eine kraftvolle Kultursprache entwickelt haben, die wie keine andere die Dinge immer auf den Punkt bringt. Woll!
Wenn es gelungen ist, mit diesen wenigen Zeilen das Interesse des Lesers für die kulturelle Entwicklung dieses geschichtsträchtigen Ortes zu wecken, dann ist gelungen, was gelingen sollte. Kückelheim ist der wohl wichtigste Ort im Sauerland und das alljährliche Schützenfest der dafür notwenige kulturelle Höhepunkt. Daher für alle zum schnellen Verstehen, die wichtigsten Daten und Fakten im Überblick.
Ach ja, da wäre noch die Sache mit dem Namen Kückelheim. Aus dem Verein vorliegenden Urkunden und Unterlagen geht hervor, dass der Name „Kückelheim“ von „Kuikelbeere“ kommt, was darauf hinweist, dass hier früher viel Wald- und Heidelandschaft war und es eben viel „Heidel- oder Kuikelbeeren“ gab, ab sonst nichts. Ein früherer Orstvorsteher schrieb daher vor rund 80 Jahren in einer geldlichen Angelegenheit an den damaligen Landrat: „Hier war nichts, hier ist nichts und hier ist auch nichts zu holen.“ Doch das hat sich, wie wir erfahren durften schon alleine durch die Gründung des Schützenvereins Kückelheim vor 50 Jahren nachhaltig geändert.