• Kückelheim bei Arpe

Kückelheim

Kockelheim, Kukelhem oder Kuikelbeere

Viele Ortsnamen gibt es nur einmal, manche zweimal, Kückelheim im Sauerland dreimal. So mancher Reisende oder LKW-Fahrer musste schon erstaunt feststellen, dass er, wenn er in Kückelheim angekommen ist, doch noch nicht am Ziel seiner Reise war. Entweder war er im kleinen Kückelheim der Stadt Schmallenberg oder im nur zehn Kilometer entfernten etwas größeren Kückelheim der Gemeinde Eslohe gelandet. Falls er sogar versehentlich die Reise ins Plettenberger Kückelheim im Oestertal angetreten hatte, dauerte die Umkehr zum eigentlichen Kückelheim fast eine Stunde.

Ritter, Jäger oder Bauern? Kückelheim gibt Rätsel auf.

Gemeinsame Geschichte oder Zufall

Das Kückelheim im Oestertal hieß früher „Kockelheim“. Hier stand einst das Stammhaus der Ritter von Kukelhem. 1323 verkauften Hermann und sein Sohn Thilmann von Kukelhem das Gut an Godefried Stotre aus dem Geschlecht Düdenscheidt. Genau 80 Jahre später wurde das andere Kückelheim bei Eslohe erstmalig erwähnt. Und auch das Schmallenberger Kückelheim findet in Urkunden aus dem 14. und 15. Jahrhundert bereits Erwähnung. Es könnte also möglich sein, dass der Ortsname Kückelheim seinen Ursprung im Rittergeschlecht derer von Kukelhem aus dem Oestertal hat. Denkbar ist aber auch die Ableitung des Namens aus dem Wort „Kuikelbeere“, was im Sauerländer Platt der Name für die Heidelbeere ist. Ein Landwirt aus dem kleinen Kückelheim erwähnte als Ortvorsteher in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts, in einem amtlichen Schreiben an den Landrat des Kreises Meschede, diese Möglichkeit. Seiner Auffassung nach kommt Kückelheim von „hier ist die Kuikelbeere heime“. In Anbetracht der zwar schönen aber wenig fruchtbaren Heideflächen rund um den Ort, wollte er damit zum Ausdruck bringen: hier wächst nichts, hier ist nichts und hier ist nichts zu holen. Doch diese pessimistische Schilderung aus einer dunklen Zeit lässt sich heute für Kückelheim so nicht erkennen.

Sauerländer Lebensart

Seit 2011 hat das WOLL-Magazin seinen Sitz im kleinen Kückelheim bei Schmallenberg. Ein sichtbares Symbol für die Sauerländer Lebensart. Hierzu kann auch die alljährliche Eröffnung der Schützenfestsaison Ende April/Anfang Mai im Festzelt des Schützenvereins Kückelheim gerechnet werden. Dann gesellen sich zu den etwas mehr als achtzig Kückelheimern einige hundert Schützenfestfans aus dem Kreis Olpe und dem Hochsauerlandkreis. Trifft man heute irgendwo einen Kückelheimer oder eine Kückelheimerin, dann kann man sicher sein, dass einem sofort gesagt wird, aus welchem Kückelheim man stammt. Denn soviel Heimatstolz muss, trotz des gleichen Ortsnamens, sein.

(Text: Hermann Hoffe – WOLL-Magazin)

Eine fantastische Geschichte

5000 Jahre

wechselvolle Geschichte im Arpetal

Die Besiedlung der Hügel und Täler rund um Kückelheim hängt eng mit der Besiedlung und Entwicklung des Sauerlandes zusammen. Woher aber kommt der Name Sauerland? Hierfür gibt es mehrere Theorien, ebenso wie für die Herkunft des Namens Kückelheim.

Niemand weiß es so ganz genau. Eine amtlich beglaubigte Taufurkunde für die Region wurde bislang nicht gefunden. Die einen Historiker vermuten, dass Karl der Große „Das war mir ein sauer Land“ seufzte, nachdem er und seine Franken sich mit den heidnischen Sachsen gekloppt hatten, die damals die tausend Berge beherrschten …